Auf der Webseite http://www.gute-pflege-braucht.de können Sie unsere Kampagne für gute Pflege mit Ihrer Unterschirft unterstützen.

14.05.10

Reportage über ambulante Pflege uraufgeführt "Ständig unter Strom"

Von: Rita Schmid

Die Kampagne „Gute Pflege braucht...“ ist in vollem Gange: Am 4. Mai 2010 stellt der PARITÄTISCHE Berlin den Film „Ständig unter Strom“ erstmals der Öffentlichkeit vor. Eingeladen sind Patienten, Pflegekräfte und Protagonisten des Gesundheitssystems.

Im Foyer des Monbijou-Centers in der Oranienburger Straße haben die Gäste Gelegenheit, sich mit ihrer Unterschrift an der Postkartenaktion zur Kampagne zu beteiligen. Auch auf der Internetseite www.gute-pflege-braucht.de fordert ein rosa Button „Kampagne unterzeichen“ auf, sich als Unterstützer der Kampagne einzutragen.

 

Ein gemeinsames Zeichen für gute Pflege setzen

Zum Auftakt des Films begrüßt Dr. Oliver Zobel, Referent für Ambulante Pflege und Hospize im PARITÄTISCHEN Berlin und seit Januar 2010 Nachfolger von Dr. Gabriele Schlimper, die über 100 Gäste im voll besetzten Saal. Er weist auf die Kampagne hin und bittet um Unterstützung. Ziel sei, „ein gemeinsames Zeichen für gute Pflege zu setzen“.

Der Geschäftsführer des PARITÄTISCHEN Berlin, Oswald Menninger, skizziert in seinen einführenden Worten die Herausforderungen, die durch den gesellschaftlichen  Wandel und das zunehmende Alter der Menschen in den nächsten Jahren verstärkt auf uns zukommen. Pflegedienste unterstützen die Menschen dabei, so lange wie möglich selbständig zu sein und im Alter in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Dies erfordere bei den gegenwärtigen Rahmenbedingungen  einen täglichen Spagat der Pflegedienste zwischen dem engen zeitlichen und finanziellen Rahmen und einer guten Pflege.

Durch Einzelfälle, die durch die Medien an den Pranger gestellt wurden, habe sich in der Öffentlichkeit ein negatives Bild der Akteure rund um Pflege verfestigt. Dies bestätige sich erneut bei der Pflegenotendiskussion. Immer wieder werden die Pflegenoten, die die Pflegeeinrichtungen erhalten, „als zu gut“ bewertet. Dabei bleibt die Frage „zu gut“ für „was“ oder besser „wen“ unbeantwortet. Weitaus wichtiger sei daher das „wie“ der Pflege zu thematisieren.

Mit diesem Film „Ständig unter Strom“ möchte der PARITÄTISCHE Berlin den Spagat sichtbar und fassbar machen, den Pflegedienste und Pflegekräfte tagtäglich zu schaffen haben.  Der Film fordere auf zum Handeln. Es gehe um eine stärkere Wertschätzung dieser Arbeit und um bessere Rahmenbedingungen, um die enormen Herausforderungen rund um gute Pflege zu bewältigen. Abschließend bedankt sich Geschäftsführer Oswald Menninger bei allen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Film entstehen konnte.

 

Film läuft.

Luftaufnahme von Berlin. Menschen in Parks, auf der Straße, jung und alt. Eine Stimme im Hintergrund. Die Geschäftsstelle des PARITÄTISCHEN Berlin. Oswald Menninger über die Hintergründe und Absicht der Kampagne Gute Pflege: „Wir müssen damit rechnen, dass sich in zwanzig Jahren die Anzahl der zu pflegenden Menschen verdoppeln wird. Wir wollen die Gesellschaft sensibilisieren für die damit verbundenen Herausforderungen.

Dr. Gabriele Schlimper über die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen von Pflege zu optimieren; Silvia Svoboda, Pflegedienstmanagerin der Volkssolidarität plädiert für mehr Anerkennung der Pflegeberufe. Die drei Protagonisten werden immer wieder im Film auftauchen und die verschiedenen Problematiken rund um Pflege ansprechen. Der Fokus richtet sich auf Michaela Rose. Sie arbeitet als examinierte Pflegekraft beim ambulanten Pflegedienst Prenzlauer Berg der Berliner Volkssolidarität und steht als Hauptakteurin in diesem Film stellvertretend für alle in der Pflege engagierten Mitgliedsorganisationen im PARITÄTISCHEN. Die Kamera begleitet sie auf ihrer Frühschicht. Der Zuschauer erhält Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Am Beispiel von Michaela Rose zeigt der Film, wie freie Träger im PARITÄTISCHEN unter nicht immer einfachen Rahmenbedingungen eine gute Versorgung in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Immer mobil und ständig unter Strom arbeitet Michaela Rose effizient und nimmt sich gleichzeitig immer wieder Zeit für die zwischenmenschliche Ebene.

 

Eine sensibel beobachtende Kamera macht in 30 Minuten erlebbar, wie trotz Termindruck und bürokratischer Dokumentationspflichten, Nähe und Zuwendung zum versorgten Patienten entstehen.

 

Applaus, Blumensträuße und Zukunftspläne

Das Publikum würdigt den Film mit einem langen Applaus. Frau Dr. Christina Fuhrmann von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales beglückwünscht den Film und die Kampagne, die „...wichtige Aussagen transportieren“.

Die Initiatorin und Produzentin des Films, Frau Dr. Schlimper, bedankt sich mit Blumensträußen bei den anwesenden Akteuren, die am Gelingen des Filmes beteiligt waren. Wie ging es ihnen beim Filmen? Wie war’s? „Aufregend.“ Darin sind sich alle einig, von der Diabetespatientin Frau Müller, über Michaela Rose, die - ohne es geplant zu haben und ohne Bewerbung und Casting - als Pflegekraft plötzlich zur Hauptdarstellerin eines Filmes wurde, bis zu den beiden Filmemachern, Ralf Mischnick und Simon Brückner von ElementarFilm. Für letzteren war es spannend und ging unter die Haut, so nah mit den Themen Alter, Krankheit und Pflege konfrontiert zu werden. Beeindruckt hat ihn auch, den Arbeitsalltag einer Pflegekraft kennenzulernen mit den vielseitigen Aufgaben, die sie tagtäglich meistert.

Die Aussage des Films ist nicht auf Berlin beschränkt. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass bereits aus anderen Bundesländern Interesse angezeigt worden ist, beispielsweise aus dem bayrischen Neu-Ulm vom Master-Studiengang für Pflegekräfte. Abschließend kommt der Vorschlag aus dem Publikum, den Film als Einstimmung für die anstehenden Vergütungsverhandlungen mit den Pflegekassen zu verwenden.

 

Bei Interesse an der DVD und am Kampagnenpaket „Gute Pflege braucht...“ mit den Postkarten zur aktiven Unterstützung wenden Sie sich an das:

Referat Ambulante Pflege und Hospize

Kollwitzstraße 94/96, 10435 Berlin

Tel.: 030/315919-13, Fax: 030/315919-29

kalla@paritaet-berlin.de

www.paritaet-berlin.de

 

Den Trailer zum Film finden Sie unter: www.gute-pflege-braucht.de/